Die junge Erde öffnet sich...
Acryl, Beize, Steinmehl, Asche, Rost, Kreide und Filzstift auf Leinwand
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Was macht sich heut die Sonne breit -was hält uns noch zurück?Mir sitzt schon eine Ewigkeitder Süden im Genick.Dort unter Reben liegt sich′s gut,und Hitze hüllt uns ein.Dann tauschen wir das alte Blutfür neuen Wein.Und sind wir kräftig ausgeruht,dann wolln wir schlafen gehn.Oft hilft ein dicker Bauch ganz gut,die Nacht zu überstehn.Die junge Erde öffnet sich,es kühlt das frische Gras.Und dann, ich weiß, dann liebst du michim Übermaß.Wie leicht, mein Schatz, verschläft man sich,wenn man sich nicht so mag.Das Leben währtkaum einen Sommertag.Was macht sich heut die Sonne breit -sie stellt mich richtig bloß.Mich läßt schon seit geraumer Zeitdie Freude nicht mehr los.Wir haben so viel Zeit vertanund uns so viel erklärt.Du bist die Frau,ich bin der Mann und umgekehrt.Vielleicht wird sich die Sonne baldschon von uns Menschen wenden.Ich könnt's verstehn, sie ist zu alt,sich sinnlos zu verschwenden.Doch noch gibt′s Herzen, die verstehen,noch lädt die Erde ein.Nur bald, es ist schon abzusehen,wird's nur noch schnein.Wie leicht, mein Schatz, verschläft man sich,wenn man sich nicht so mag.Das Leben währtkaum einen SommertagKonstantin Wecker