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"Wirft er das Glas mit dem Briefe" oder "die Hoffnung"

"Wirft er das Glas mit dem Briefe" oder "die Hoffnung"

Bitumen, Asche, Steinmehle, Beize, Tusche, Acryl, Rost und Kreide auf Leinwand,
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Flaschenpost

Sie kämpften vergebens. Der Tod, er winkt.

Das Schiff geborsten. Es sinkt - es sinkt

Hinab in die Tiefe, und schaurig klingt

Der Mannschaft Fluchen und Weinen.

Nur der Schiffer steht ruhig im wilden Orkan.

Er weiß, er hat seine Pflicht getan.

Noch ein scharfer Befehl, dann schließt er sich ein.

Eine Flasche leert er vom köstlichsten Wein

Auf Glück und Segen der Seinen.

Es gurgelt im Schiffsraum. Zur Eile ’s ihn treibt.

Er greift nach Tinte und Feder.

Des Schiffes Schicksal und Grüße schreibt

Er an Weib und Kind und den Reeder.

Und die letzte Botschaft nach Seemannsbrauch

Vertraut er der Flasche gläsernem Bauch,

Versiegelt den Hals, dann seufzt er schwer,

Und über die Reling ins brausende Meer

Wirft er das Glas mit dem Briefe.

-Ein Schiff ruht mehr in der Tiefe. -

 

Am fernen Strande im Sonnenschein,

Da spielen zwei Kinder mit Muschel und Stein.

Auch ihnen im Herzen die Sonne scheint;

Sie wissen ja nicht, das die Mutter jetzt weint

Um den Mann, der lang nicht geschrieben,

Vielleicht - auf dem Meere geblieben.

Eine Flasche treibt auf dem Wellenspiegel

Und bietet den Kleinen ein prächtiges Ziel.

 

Hei, wie in der Sonne sie blinket.

Und hurtig von linkischer Kinderhand

Wird Stein auf Stein nach der Flasche gesandt.

Wie strahlt vor Freude das Kindergesicht,

Als endlich das gläserne Schiff zerbricht

Und jäh im Wasser versinket.----

 

Das Meer birgt schweigend am Grunde

Voll Mitleid die traurige Kunde

Ringelnatz

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